Buch Nr. 14/2009

Veröffentlicht auf von Tigerle

So, nun habe ich das zweite Buch für den Haymon-Verlag testgelesen.

Klappentext
Die Geschichte einer großen, einer ungleichen Liebe: Alfred Kubin, der bedeutende Zeichner und Autor des Romans Die andere Seite, und Emmy Haesele, die Frau eines Landarztes, die durch Kubin zur Künstlerin wurde. Während für den Frauenhelden Kubin Haesele nur eine von vielen Geliebten war – die leidenschaftliche Liaison dauerte kaum drei Jahre –, veränderte für sie die Begegnung ihr ganzes Leben. Obwohl sie an dieser Beziehung, an allen späteren Zurückweisungen, fast zugrundeging, hat sie ihre Liebe über alle persönlichen Katastrophen hinweg bis zum Tod bewahrt. Brita Steinwendtner erzählt die Lebensgeschichte dieser ungewöhnlichen Frau als packendes Zeitdokument des kriegserfüllten und schicksalbildenden 20. Jahrhunderts als detailgetreue Biographie, die einen anderen Blick auf Alfred Kubin wirft, und als poetische Erzählung, die das Abenteuer einer bedingungslosen Liebe in Glück und Erniedrigung, Erfüllung und Erinnerung nachzeichnet.

Meine Meinung:
Reizvoll an diesem Roman ist die Tatsache, dass es sich bei den Figuren um real existierende Personen handelt.
Im ersten Teil wird die Kindheit und Jugend von Emmy geschildert, ihr Leben mit ihrem Mann Hans und den beiden Kindern bis zur schicksalhaften Begegnung mit Alfred Kubin, der sie voll in seinen Bann zieht. Zwischen den beiden entwickelt sich eine unlösbare Bindung, basierend auf ihrem Interesse an Kunst in allen Facetten. Alfreds Frau hat schön öfter ein Auge zugedrückt über seine Frauenbekanntschaften, die immer nur von kurzer Dauer waren, doch dieses mal ist es anders, die Beziehung ist fast ernst, zumindest für Emmy. Ihr Mann Hans flüchtet sich in seine Arbeit als Arzt und baut einen brieflichen Kontakt zu Alfreds Frau Hedwig auf. Doch ganz abrupt bricht Alfred den Kontakt zu Emmy fast vollständig ab, sie darf ihn nicht mehr besuchen und die Briefe werden wieder förmlicher.
Im zweiten Teil wird der weitere Leidensweg von Emmy beschrieben. Sie hat sich so in die Beziehung mit Alfred verrannt, dass sie fast wahnsinnig wird. Sie kann gefühlsmäßig nicht zu ihrem Mann zurückkehren, sondern wird zu Gefangenen ihrer Liebe zu Kubin. Der Krieg trennt das Ehepaar Haesele, Hans meldet sich zeitig freiwillig. Durch mehrere traurige Nachrichten und Briefe mit Hedwig wird ihr die Gefühlslage ihres Mannes erst richtig bewusst. Auch sie meldet sich zum Wehrdienst...
Ich will nicht zuviel verraten, aber die Geschichte ist sehr interessant, teilweise leidet man mit Emmy und ist erleichtert, wenn ihr wieder etwas gelungen ist. Ihre nie endene Liebe zur Kunst und damit auch zu Kubin zestört zusammen mit dem Krieg ihre Familie und selbst nach Kubins Tod ist sie immer noch gefesselt an ihn.
Der Aufbau des Buches, teilweise erzählt der Autor, dann liest man wieder Tagebucheinträge oder Briefe von Emmy lässe den Leser sehr nah an Emmy Haesele herantreten, man kann in ihr Innerstes sehen und ihren Antrieb für ihre Taten erkennen. Das Wechselbad der Gefühle wird immer wieder unterbrochen durch wiederkehrende Ereignisse in ihrer Umgebung, die poetisch und doch prägnant kurz die Erzählung unterbrechen.

Veröffentlicht in Lesen

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